"Es war mein geheimer Wunsch"
Dass "Mister Super-G" auch in seiner einstigen Paradedisziplin Riesentorlauf (13 Weltcup-Siege, Olympia-Gold 1998) wieder den Faden gefunden hat, ist für den "Herminator" die Erfüllung einer Herzensangelegenheit: "Es war mein geheimer Wunsch, dass der Riesentorlauf wieder meine stärkste Disziplin wird. Und er hat sich erfüllt." Jetzt hat Maier ausgerechnet vor seiner Haustür die Krönung, sprich den ersten Riesentorlauf-Triumph seit seinem schweren Motorradunfall im August 2001 im Visier - eines seiner letzten großen Ziele, wie Maier stets betont.
Gleichzeitig wäre es für Maier der erste Weltcup-Erfolg in Flachau. An den 50. Rang im vergangenen Jahr (schlechtestes Ergebnis der gesamten Karriere) erinnert sich die Maiersche Fanschar mit Schaudern, ansonsten ist Platz drei im Riesentorlauf 1999 das bis dato beste Flachau-Ergebnis des Lokalmatadors. "Leider sind die Rennen immer so gefallen, dass ich gerade nicht in Topform war", so Maier, der aber scherzhaft hinzufügte: "Dass ich hier noch nie gewonnen habe, stimmt ja gar nicht, denn ich war schon Flachauer Klubmeister."
"Fleißig trainiert"
Maier weiß genau, warum es im Riesentorlauf - im Vorjahr hatte Maier den Spezial-Weltcup lediglich auf Platz 17 beendet - plötzlich wieder rund läuft. "Ich habe Material gewechselt und fleißig trainiert", spricht der zweifache Olympiasieger und Weltmeister vor allem seinen Schuhwechsel von Lange zu Atomic an. "Im Vergleich zum Vorjahr bin ich harmonischer und spielerischer unterwegs", weiß Maier, der zuletzt am 10. März 2001 (Aare) einen Weltcup-Riesentorlauf gewonnen hat.
Der vierfache Gesamt-Weltcup-Sieger deutete nach dem Alta-Badia-Rennen auch an, dass er noch nicht am Limit fährt. "Ich fahre nicht mit vollem Risiko. Dass ist auch der Grund dafür, dass sich bis jetzt noch kein Sieg ausgegangen ist", so Maier nach den RTL-Plätzen 2 (Beaver Creek), 3 (Val d'Isere) und 3 (Alta Badia).
Mit Raich ist zu rechnen
Konkurrenz kommt auch aus dem eigenen Lager: Benjamin Raich hat in Hermann Maiers Heimatort im Jänner 1999 und im Jänner 2004 gewonnen und "fühlt sich dort sehr wohl". Zuversichtlich fährt der Pitztaler nach Flachau: "Heimrennen liegen mir ja ohnehin stets bestens", verweist der 26-Jährige auf seine tolle Österreich-Bilanz. Raich hat bereits sechs Weltcup-Erfolge (drei Mal Schladming, zwei Mal Flachau, ein Mal Kitzbühel) auf rot-weiß-rotem Boden gefeiert.
Von einer "Schwachstelle Riesentorlauf" bei den ÖSV-Herren ist also nach vier Saisonrennen mit fünf Stockerlplätzen (drei Mal Maier, zwei Mal Raich) nichts mehr zu bemerken. "Der Riesentorlauf war unsere Achillesferse. Wir haben aber nun bei unterschiedlichsten Verhältnissen in Beaver Creek, Val d'Isere und Alta Badia bewiesen, dass wir überall vorne mit dabei sind", zieht Giger zufrieden Zwischenbilanz.(APA)
Die 13 Riesentorlauf-Weltcup-Erfolge von Flachau-Lokalmatador Hermann Maier:
25. November 1997 Park City 6. Jänner 1998 Saalbach 13. Jänner 1998 Adelboden 25. Oktober 1998 Sölden 12. Jänner 1999 Adelboden 31. Oktober 1999 Tignes 24. November 1999 Beaver Creek 5. Februar 2000 Todtnau 29. Oktober 2000 Sölden 10. Dezember 2000 Val d'Isere 9. Jänner 2001 Adelboden 15. Februar 2001 Shigakogen 10. März 2001 Aare