Herausfinden
"Wir wollen herausfinden, unter welchen Bedingungen Menschen zu solchen Unterhaltungsrobotern soziale Beziehungen aufnehmen, die über einen einfachen Kontakt hinausgehen", sagt der Leiter der Projektgruppe, der Kommunikationswissenschaftler Friedrich Krotz. Und er betont: "Man könnte künstliche Kommunikation als Spielerei abtun, wenn sie nicht immer deutlicher in den Vordergrund treten würde."
Weltweit 50.000 Exemplare verkauft
Den Computerhund hat eine große japanische Firma weltweit in 50.000 Exemplaren verkauft. Damit jeder Besitzer seinen eigenen, ganz speziellen "Partner" oder "Kumpel" haben kann, was das japanische Wort Aibo bedeutet, hat er interaktive Sozialisierungsprogramme in sich. Das heißt, er startet als Welpe und verändert sich über die Zeit. Auch lustlos, launisch und sogar zornig kann er sein, wie der Wissenschafter versichert.
Sobald Aibo spürt, dass sich seine Batterie allmählich leert, zieht er sich zurück und kriecht von ganz allein auf seine Ladestation. Selbstverständlich kann ihn der Besitzer auch einfach ausschalten, wenn ihm die Quengelei seines künstlichen Haustieres auf die Nerven geht.
Kamera und www
Aibo hat eine Kamera in sich und verfügt über Internetanschluss; es wäre sogar möglich, mit einem Foto, das er von Herrchen oder Frauchen gemacht hat, Weihnachtsgrüße an Verwandte und Freunde zu senden. Ob sich allerdings die Großmutter freut, wenn sie zum Weihnachtsfest im Altersheim ein solch teures Geschenk auspackt? Ein Computerhund für die Altenbetreuung, Aibo gegen die Einsamkeit? - Sicher hätte die Oma lieber ihre Enkel um sich.
"Aber wenn sie nun einmal nicht kommen", kontert Krotz. Er sieht durchaus in alten Menschen, technikbegeisterten Erwachsenen und auch in Kindern, die sich ja vor Jahren schon einmal mit den Tamagotchis angefreundet hatten, die drei wesentlichen Zielgruppen für den Computerhund.
Kommunikation
"In der Robotik geht es letztlich nicht darum, Roboter zu bauen, die wie Menschen fühlen, denken und kommunizieren, sondern darum, kommunikationsfähige Roboter herzustellen", erklärt Krotz. In ersten Untersuchungen sollen Studenten diese Kommunikationsfähigkeit des Computerhundes an Fallbeispielen beobachten und protokollieren.