Das könnte sich dank massiver Investitionen jedoch bald ändern: Die neuen und künftigen EU-Staaten und die Staaten noch weiter im Osten suchen im heftig umkämpften Wintertourismus ihren Platz.
"Wir haben derzeit nur einige Tausend Gäste aus Österreich", erklärt Nora Dolanská, Direktorin der Tschechischen Tourismus-Zentrale in Wien. "Aber wir werden beginnen, das stärker zu bewerben."
Denn noch sind die Preise zwischen einem Drittel bis zur Hälfte günstiger als etwa in Österreich. Mit dem derzeitigen Ausbau vor allem der Skigebiete in Krkonose/Riesengebirge und Jizerske Hory/Isergebirge - dort investieren laut Dolanská vor allem niederländische Firmen - wird sich auch das Preisniveau annähern. Geplant ist auch, sich als Zentrum für den Langlaufsport zu positionieren.
Nachfrage
Aufbruchstimmung beobachten jene österreichischen Firmen, die Infrastruktur für Skigebiete liefern. "Die Nachfrage ist schon seit einiger Zeit sehr hoch", erklärt Franz Holzer, Geschäftsführer von Skidata Österreich und Osteuropa, einem Unternehmen, das Zutrittssysteme zu Liftanlagen herstellt.
Da die Skigebiete oftmals von großen Firmen, etwa Bergbau-Kombinaten oder von Industriefirmen im Metallbau, weiter im Osten auch Öl- oder Gasfirmen, finanziert werden, könnten die Vorhaben schnell und in großem Stil realisiert werden.
60 Skigebiete in Osteuropa und Russland hat Skidata bereits ausgestattet, Projekte hat das Unternehmen derzeit etwa in der Ukraine. In Russland, wo es rund 170 Skigebiete gibt, ist Skidata laut dem Seilbahn-Fachmagazin Si mit rund 25 Skigebieten im Gespräch. In Chimgan, Usbekistan, würden die künftigen Betreiber derzeit rund 300 Mio. Euro in eine komplette Infrastruktur mit 50 Aufstiegshilfen investieren.
Ein riesiges Projekt hat Skidata in Sibirien. In den Syrkashinskaya Bergen soll ab nächstem Jahr ein Skigebiet völlig neu gebaut werden. Holzer: "Dort gibt es noch nicht einmal eine Straße." Skidata wird dorthin etwa hundert Zutrittsterminals liefern.
Entwicklung
Die Vorarlberger Firma Doppelmayr, Weltmarktführer bei Seilbahnen, erwirtschaftet rund fünf Prozent seines Umsatzes von zuletzt 464 Mio. Euro in Osteuropa, Tendenz stark steigend. Ein großes Projekt habe man derzeit (ebenso wie Skidata) in Bulgarien, in Bansko, sagt Ekkehard Assman, Marketingleiter von Doppelmayr.