Halb verdeckte Gesichter,

die sich Zigaretten anzünden. Augen, die durch Löcher in den Wänden schauen. Duelle im Wirtshaus - und dann auch noch Lynchjustiz im Garten des Verdächtigen:

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Beim jüngsten "Tatort" aus Tirol,

"Der Teufel vom Berg" (So, 20.15, ORF 2), gewinnt man den Eindruck, dass da jemand die Zeichensprache des Krimi- und Westerngenres genau studiert, kopiert und durchgerührt hat. Die Hoffnung war sicher groß, dass da ein entsprechendes Resultat herauskommt.

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Die Symbolik

allein macht aber bekanntlich noch keinen Film aus: So hantelt sich der Krimi mit Harald Krassnitzer von einem Effekt zum anderen, mit zum Teil recht waghalsigen Drehungen und Wendungen im Lauf der Geschichte - um dann dennoch ganz logisch unlogisch zu enden.

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Der, den alle verdächtigt haben, war es natürlich nicht.

Und auch der ziemlich unsympathische Ehemann der Ermordeten, den der Herr Inspektor in einem Anfall von moralischem Übereifer schon als Schuldigen gesehen hat, muss wieder freigelassen werden. Der Mörder betritt die Szene, ist gestellt und verabschiedet sich gleich wieder - natürlich effektvoll vom Tiroler Bergtheater. (pi/DER STANDARD, Printausgabe, 20.12.2004)

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