Bild nicht mehr verfügbar.

Sozialminister Herbert Haupt betrachtet die Anzüge mit Interesse, die ihm seine im Kabinettskollegen, als Spende für die Gruft mitgegeben haben

Foto: APA/ HERBERT PFARRHOFER

Wien - "Zu Weihnachten rücken in jedem Jahr die Ränder der Gesellschaft in den Mittelpunkt des Interesses", meinte am Freitag Caritas-Wien Direktor Michael Landau anlässlich des jährlichen Besuchs von Sozialminister Herbert Haupt (F) in der "Gruft".

Der Minister überbrachte den Obdachlosen rund 30 Säcke mit Kleidung, die er im Vorfeld in seinem Kabinett gesammelt hatte, unter anderem einen Trachtenanzug, Krawatten und gebügelte Hemden.

Präventivmaßnahmen

Der Minister betonte, dass in den vergangenen Jahren bereits einige Maßnahmen zur Armutsbekämpfung gesetzt wurden, wie zum Beispiel bei den Mindestlöhnen oder der Qualifizierung des Arbeitnehmerschutzes. Österreich verfüge über ein eng geknüpftes soziales Netz, wobei der Blick verstärkt auf Präventivmaßnahmen gerichtet werden müsse, um Verarmung von vornherein vorzubeugen. "Die Schuldenfalle schnappt schnell zu, vor allem unter Jugendlichen", wusste Haupt.

Armut ist in Österreich ein großes Problem

Armut sei auch in Österreich ein großes Problem, betonte Caritas-Wien Direktor Landau. Sie dürfe allerdings nicht nur rund um Weihnachten im politischen- und Medieninteresse stehen, sondern müsse 365 Tage im Jahr thematisiert und bekämpft werden. "Ich hab auch im August Hunger", lautete der Kommentar eines "Gruft-Bewohners", als er eines der rund 100 mit Lebensmitteln gefüllten Sackerl überreicht bekam.

Weihnachtswunsch von Haupt Seinen Dank richtete Sozialminister Herbert Haupt an die zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gruft, sowie anderer karitativer Einrichtungen, ohne die eine Resozialisierung von Obdachlosen und anderen sozialen Randgruppen kaum möglich wäre. Einen Weihnachtswunsch äußerte der Sozialminister: "Die Gruft einmal leer vorzufinden", weil alle potenziellen Bewohner in die Gesellschaft integriert werden konnten.(APA)