Für die Wiener Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl (S) bildet das Oberstufenmodell ein "Paradeprojekt mit dem Ziel, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten das enge Korsett der klassischen Oberstufe abzustreifen". Die Schule habe "ihre" Oberstufe praktisch neu erfunden, so Brandsteidl bei einer Pressekonferenz am Freitag. Dafür war nicht einmal ein eigener Schulversuch nötig, stattdessen werden die Autonomiemöglichkeiten ausgereizt.
In der fünften Klasse bekommen die Schüler als Ergänzung des Geschichte-Unterrichts blockweise eine "Einführung in das politische Leben" vermittelt - vom Jugendschutz über Familienrecht und Konsumentenschutz bis zu Fragen der Globalisierung. In der sechsten folgt "Präsentation-Rhetorik.-Kommunikation" mit zwei Wochenstunden, in der siebenten "Medienwelten" mit ebenfalls zwei Wochenstunden. Dabei soll den Schülern unter anderem die Kompetenz der "richtigen" Medienrezeption vermittelt werden. In der achten Klasse steht dann "Lebensmanagement" auf dem Stundenplan - in zwei Wochenstunden beschäftigen sich die Schüler etwa mit Selbstmanagement, Gesundheit und Wellness, Konsumverhalten und ähnlichem. Aber auch praktische Fragen wie "Wie lese ich einen Mietvertrag?" werden behandelt.