Bild nicht mehr verfügbar.

Die Zeichnung zeigt die soeben abgekoppelte Huygens-Sonde.

Grafik: AP/Nasa

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Zeichnung zeigt die Landung der Huygens-Sonde auf dem Saturnmond Titan.

Grafik: APA/ESA
Pasadena/Paris - Der europäischen Raumfahrt ist über Weihnachten einen entscheidender Schritt nach vorn gelungen. Die Sonde "Huygens" der Weltraumagentur ESA koppelte sich Samstag früh nahe des Saturns planmäßig vom Mutterschiff "Cassini" ab und nahm Kurs auf den Mond Titan. Das Landegerät soll am 14. Jänner in die dichte Atmosphäre des Saturn-Trabanten eindringen und auch dessen Oberfläche erkunden. An den wissenschaftlichen Experimenten sind auch österreichische Wissenschafter beteiligt.

Der Titan ist nach derzeitigem Wissensstand der einzige Mond in unserem Sonnensystem, der von einer Atmosphäre umhüllt ist. Diese scheint der der Erde vor Beginn der Entwicklung von Leben zu ähneln. "All unsere Hoffnungen und Erwartungen richten sich jetzt auf die ersten Daten aus einer neuen Welt, von deren Erforschung wir seit Jahrzehnten träumen", erklärte der Wissenschaftsdirektor der ESA, David Southwood.

Meere aus Methan möglich

Nach bisherigen Erkenntnissen beträgt die Oberflächentemperatur des Mondes durchschnittlich minus 143 Grad Celsius, weshalb es dort kein Wasser in flüssiger Form geben kann. Es wird aber vermutet, dass sich auf dem Saturn-Trabanten Seen oder sogar Meere aus flüssigem Methan befinden.

"Huygens" soll bei seinem Eindringen in die Titan-Atmosphäre detaillierte Daten zum Mutterschiff "Cassini" und von dort zur Erde senden. Dafür ist ein Zeitraum von nur zweieinhalb Stunden vorgesehen. Bei einer sanften Landung könnte die Datenübertragung noch eine halbe Stunde länger anhalten. Insgesamt handelt es sich also um eine sehr kurze Mission. Wissenschaftern zufolge könnte sie trotzdem aufschlussreicher sein als so manches andere Weltraumprojekt.

Die Mission "Cassini/Huygens" ist ein Gemeinschaftsvorhaben der amerikanischen Weltraumbehörde NASA mit der ESA und der italienischen Raumfahrtagentur ASI. Die Leitung des Projekts obliegt dem Jet Propulsion Laboratory (JPL) im kalifornischen Pasadena. Dieses Labor am California Institute of Technology hat das Mutterschiff "Cassini" entwickelt.(APA/AP)