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Das UN-Gebäude in Genf wurde verwanzt; die Untersuchungen laufen.

Foto: APA/EPA/Trezzini
Genf - In einem Saal am Genfer UNO-Sitz sind Abhörwanzen entdeckt worden, berichtete die "Tagesschau" des Schweizer Fernsehen DRS Donnerstagabend. Wer die Vorgänge in dem viel frequentierten Saal belauschen wollte, ist nicht bekannt. Gemäss dem TV-Beitrag handelt es sich um einen der schönsten Säle im Genfer UNO-Sitz, in dem sich Staatschefs, Minister und die Chefs wichtiger Delegationen treffen.

Dort finde auch jeden Mittwoch die Videokonferenz zwischen Genf und New York statt. Die Abhörwanzen - die in der "Tagesschau" im Bild gezeigt wurden - seien von Bauarbeitern bei im Herbst begonnenen Renovierungsarbeiten in der Täfelung entdeckt worden.

Untersuchung läuft

Die UNO habe den Fund der Abhöranlage gegenüber dem Westschweizer Fernsehen bestätigt. Sie habe eine Untersuchung angeordnet, die jedoch streng geheim sei.

Bei den Wanzen aus der UNO handle es sich um ein raffiniertes Abhörsystem, sagte der Experte Patrik Eugster, Direktor der Genfer Surveillance Consultung Group, in dem TV-Beitrag. Die Gespräche würden aufgefangen und in Sekundenbruchteilen weitergeschickt. Die Impulsabgabe sei so kurz, dass sie nur sehr schwierig zu entdecken sei.

Das Speicherelement stamme offenbar aus Bulgarien oder Ungarn. Die Wanze sei etwa drei oder vier Jahre alt. Das Material stamme aus Russland oder aus Osteuropa. (APA/sda)