Auf dem Grundstück Ecke Einspinnergasse/Burgasse stand bis vor einem Jahr jenes Biedermeierhaus, das Jahrzehnte lang die Adresse des Künstler- und Studentenlokals "Kommod" war. Als das Haus zu verfallen drohte und der Besitzer, die "Wegraz", es abreißen wollte, protestierten Denkmalschützer.
Nun scheint die Geschichte - zumindest architektonisch - ein glückliches Ende gefunden zu haben. Denn das Projekt Hadids, das sich gegen zehn Mitbewerber (darunter auch Coop Himmelb(l)au) durchsetzte, ist eine "spannende, zeitgemäße Antwort auf das gründerzeitliche Nachbarhaus", zitiert Sorger die Begründung der Jury mit ihrem Vorsitzendem, dem italienischen Architekten Massimiliano Fuksas. Die Projekte von Klaus Kada und Ernst Giselbrecht belegten gemeinsam Platz zwei.
Zaha Hadid griff die historische Lochfassade des angrenzenden Gebäudes, dessen Fenster markant betont sind, als Thema mit auffallend breiten, nach außen gestülpten Fenstern auf und übertrug sie in die Gegenwart. Ihr Entwurf soll 2006 realisiert sein.
Künstlerbleibe
Der multifunktionelle, viergeschossige Bau soll im ersten Untergeschoss einen vielseitig bespielbaren Saal, einen Wellnessbereich, ein Restaurant und - in den oberen Stockwerken - ein so genanntes Boardinghouse beherbergen. Dieses soll Langzeitgästen der Stadt, etwa Schauspielern oder Künstlern die mehrere Monate an einem Projekt arbeiten, als Bleibe dienen.