Auf einem Vorhang des angeblichen Giordano-Gemäldes zeichne sich die Hüfte der Schlafenden ab, erläuterte Burnod. Sie habe ihre Vermutung dem Museum in Neapel mitgeteilt und eine Durchleuchtung beantragt, sei aber zurückgewiesen worden.
Kunst
Museumskonservatorin glaubt seit 200 Jahren verschwundenes Gemälde entdeckt zu haben
Jean-Dominique Ingres' "Die Schlafende von Neapel" soll sich angeblich unter einem Giordano-Duplikat verbergen
Lille - Ein seit fast 200 Jahren verschwundenes Gemälde
des französischen Malers Jean-Dominique Ingres soll sich angeblich
unter einer billigen Bild-Kopie im Capodimonte-Museum in Neapel
verbergen. "Die Schlafende von Neapel", die Ingres 1808 im Auftrag
des Königs von Neapel gemalt habe, sei hinter dem Duplikat eines
Bildes von Luca Giordano zu erahnen, sagte die Museumskonservatorin
Véronique Burnod aus dem nordfranzösischen Cambrai.
"Die Schlafende von Neapel" zählt zu den berühmten Ingres-Gemälde,
verschwand aber kurz nach ihrer Fertigstellung in den Wirren des
Untergangs des napoleonischen Reiches. Laut Burnod wurde die Kopie
des Giordano-Gemäldes darüber gemalt. Ingres ist einer der
wichtigsten Vertreter des französischen Klassizismus. Seine "Große
Odaliske", die im Pariser Louvre hängt und stilistisch der
"Schlafenden von Neapel" ähnelt, wird auf bis zu hundert Millionen
Euro geschätzt und jährlich von hunderttausenden Besuchern bewundert.(APA)