Auslöser für den Wirbel war ein E-Mail, das Würschl an die Klagenfurter Korrespondentin des "Standard" geschickt hatte. Darin hatte er ihr nicht objektive Berichterstattung vorgeworfen und seine Parteikolleginnen als Intrigantinnen bezeichnet. Am Montag wurde er deshalb vom Landesparteipräsidium aufgefordert, sich bei Trunk und Tranacher zu entschuldigen. Er kam diesem Ansinnen vorerst nicht nach, sondern wollte sich die Sache 24 Stunden überlegen.
Keine Entschuldigung
Die Reaktion erfolgte in Form einer Aussendung, in der er "überzogene Kritik" an der STANDARD-Redakteurin konzedierte. Die geforderte Entschuldigung blieb jedoch aus. Würschl: "Ich kann mich nicht für meine eigene Meinung entschuldigen, das ist für mich ausgeschlossen." Nachdem es seine eigene Meinung sei, werde er diese auch weiterhin vertreten. Er sehe allerdings ein, dass die Parteigremien Ort der Diskussion sein müssten und nicht die Öffentlichkeit.
Trunk zeigte sich über die Weigerung Würschls "tief betroffen". Der Geschäftsführer hätte damit nicht nur den Ruf der SPÖ geschädigt, sondern SPÖ-Vorsitzenden Ambrozy und das gesamte Präsidium brüskiert. Auf die Frage, ob sie nun den Rücktritt Würschls fordere, meinte Trunk, sie verlange an der Spitze der Kärntner SPÖ kluge und vor allem verantwortungsbewusste Köpfe: "Dazu gehört Herbert Würschl leider nicht, für mich persönlich ist eine Zusammenarbeit absolut nicht mehr möglich."
"Verantwortungslos"
Würschl hätte sich verantwortungslos verhalten, es sei untragbar, wie die SPÖ in diesem Fall nach außen hin dargestellt werde. Sie könne den Vorwurf des Intrigantentums nicht auf sich sitzen lassen, unterstrich Trunk. Dafür gebe es die entsprechenden Gremien in der Partei, sie denke dabei an das Ehrengericht und das Parteischiedsgericht, die sie jetzt anrufen werde.