Great Barrier Reef

derstandard.at
Sydney - Meeresforscher sehen das Great Barrier Reef vor der Küste Australiens wegen der globalen Klimaerwärmung zunehmend bedroht. Es gebe erste Warnsignale für ein Ansteigen der Temperaturen des Meers, erklärte der Wissenschafter Ray Berkelmans am Dienstag in Sydney.

Bereits vor mehr als einem Jahr hatte das australische Institut für Meeresforschung gewarnt, falls keine umfassenden Schutzmaßnahmen ergriffen würden, könnte das Korallenriff in fünfzig Jahren zerstört sein. Vor allem der Ausstoß von Treibhausgasen müsse noch stärker reduziert werden. Ansonsten würde sich das Meer weiter erwärmen und das Riff ausbleichen.

Strömungs- und Wetterveränderungen

Berkelmans berichtete jetzt von Hinweisen auf Strömungs- und Wetterveränderungen der Ozeane in der Tropenzone, die dazu führen könnten, dass Wasser mit höheren Temperaturen als gewöhnlich über die Korallenriffe gespült werde. Dies könnte zu einem Algensterben führen, was wiederum ein Ausbleichen der Korallenriffe zur Folge hätte.

Zum aktuellen Zustand des Korallenmeers und des westlichen Pazifiks sagte Berkelmans, die Lage stehe auf des Messers Schneide. Sollten diese Bedingungen den Dezember über anhalten, müsste man sehr besorgt sein.

Das Great Barrier Riff vor Queensland ist mit einer Gesamtfläche von fast 350.000 Quadratkilometern der größte Insel- und Korallenkomplex der Welt. Das artenreiche fragile Ökosystem, das von den Vereinten Nationen zum Weltkulturerbe erklärt wurde, besteht aus mehr als 2.600 einzelnen Riffen und 300 Inseln. (APA)