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Neu-Delhi - Einen Tag nach dem Frontalzusammenstoß zweier Züge in Indien sind am Mittwoch bei einem weiteren Eisenbahnunglück fünf Menschen in dem Land ums Leben gekommen. An einem Übergang im südlichen Bundesstaat Tamil Nadu sei ein Zug in einen Geländewagen gerast. Alle fünf Insassen des Fahrzeugs seien getötet worden.

Beim Frontalzusammenstoß zweier Passagierzüge im nordindischen Bundesstaat Punjab sind am Dienstag offiziellen Angaben zufolge mindestens 50 Menschen getötet worden. 150 Menschen seien verletzt worden, sagte der Ministerpräsident Punjabs, Amarinder Singh, vor Journalisten. Der indische Bahnminister Laloo Prasad Yadav hatte zuvor von vermutlich 15 bis 20 Toten gesprochen.

Unklar blieb, wieso die beiden Züge in entgegengesetzter Richtung auf der eingleisigen Strecke fuhren. Ein Bahn-Sprecher sagte, in der Unglücksregion habe Nebel geherrscht. Bergungsmannschaften versuchten fieberhaft, in den zerstörten Waggons eingeschlossene Passagiere zu befreien. Ein weiterer Anstieg der Opferzahlen wurde befürchtet. Der Bahnverkehr auf der Linie wurde unterbrochen.

Der Jammu-Tawi-Ahmedabad-Express war gegen Mittag mit einem Nahverkehrszug zusammengeprallt. Zu dem Unglück kam es nahe Mukarian, etwa 400 Kilometer nordwestlich der indischen Hauptstadt Neu Delhi. Auf Fernsehbildern vom Unglücksort waren entgleiste und ineinander verkeilte Waggons zu sehen.

Im Schnitt rund 300 Zugunglücke im Jahr

In Indien passieren im Schnitt rund 300 Zugunglücke im Jahr. Zuletzt war es am 16. Juni zu einem schweren Bahnunfall gekommen, als ein Expresszug mit Geröll zusammenprallte und entgleiste. Damals starben 20 Menschen, mehr als 100 wurden verletzt.

Im August 1999 hatte der damalige Bahnminister Nitish Kumar nach einem Zusammenstoß zweier Züge mit knapp 300 Toten zurücktreten müssen. Die Regierung setzte danach eine Kommission ein, um die Sicherheit auf der Schiene zu verbessern. Die meisten Empfehlungen der Experten wurden allerdings nie umgesetzt.

Das 150 Jahre alte indische Schienennetz umfasst rund 100.000 Schienenkilometern und ist das Größte in Asien. Die rund 7.000 Passagierzüge werden täglich von 13 Millionen Menschen genutzt. (APA/dpa)