Wien - Die am Montag von Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat vorgestellten Verordnungen zum neuen, bundeseinheitlichen Tierschutzgesetz erscheinen der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" zu wenig streng. So bleiben etwa Kastrationen, Enthornen von Rindern und Schwanzkupieren bei Schweinen ohne Narkose weiterhin alltägliche landwirtschaftliche Praxis.

Am Montag sei nur ein Stückwerk präsentiert worden. Denn Verordnungen zu den Bereichen Qualzucht, Stallprüfungszertifizierung und Chippen von Hund und Katze stehen weiterhin aus. "Konnten für Legehennen, Heimtiere und Wildtiere durch das neue Tierschutzgesetz durchaus Verbesserungen erzielt werden, hat die Verantwortlichen letztendlich der Mut für einen alles umfassenden Tierschutz verlassen", meinte Michael Buchner von den "Vier Pfoten".

Die größte Schwachstelle sieht die Organisation in der geringen Kontrolldichte von zwei Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe. "Das bedeutet, dass jeder Betrieb nur alle 50 Jahre mit einer Überprüfung zu rechnen braucht. Was nützt uns das beste Tierschutzgesetz, wenn seine Einhaltung nicht kontrolliert wird?", fragt Buchner. (red, APA) Kommentar Seite 32