Der Burschi wird immer dicker.

Das liegt möglicherweise daran, dass er seine Polyester-Hemden aus der Maturazeit auftragen muss und trotzdem gern ein Schnitzi isst. Blöd reden tut der von Simon Schwarz dargestellte Assistent des Wiener "Kaisermühlen Blues"-Ablegers "Trautmann" aber noch immer wie eine hühnerbrüstige Giftspritze.

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Von wegen: "Aus dem war nix rauszukriegen.

Deppert wie alle Piefke halt." Oder, angesichts der Leiche des von Erwin Steinhauer dargestellten Nationalrats, den wir alle bisher so gern hassten in dieser Serie - und auf Wiederschaun: "Wirklich schön war er ja noch nie . . ." Wenn es dem Burschi aber sichtlich und hörbar gut geht, dann ist auch vieles verziehen, was sonst so in einer neuesten Folge der ORF-Kriminalserie rund um den Wiener Karmelitermarkt passiert.

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Zum Beispiel:

diese unschlüssigen und mit sämtlichen Klischees und Idyllen aus den Bereichen Politkorruption, Russenmafia, Udo Proksch, Frank Stronach und Wiener "Blashütten" zugemüllten Drehbücher, in denen Schmäh immer noch vor Handlung kommt. Himmel! Das darf doch alles nicht wahr sein!

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Muss tendenziell jeder Krimi

in diesem Land immer Richtung Kabarett gehen, damit er finanziert wird? Geht es nicht auch einmal ernst? Wir sagen: ja und nein. ORF, da wird Ihnen gepfiffen! (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 14.12.2004)

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