17 Prozent der Tiroler sollten "bereits nach wenigen Monaten" die "Neue" lesen. Die Moser Holding gründete das bunte Kleinformat Ende September, um ihrer Tiroler Tageszeitung gegen die "Kronen Zeitung" den Rücken zu stärken. Doch drei Monate nach dem Start schafft das Blatt nach Informationen aus dem Verlag nur rund neun Prozent. 21.000 Stück pro Tag werden verbreitet.

Die Startschwierigkeiten dürften Chefredakteur Peter Plaikner den Job gekostet haben. Er erfuhr Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung, dass er bis Mitte Jänner vom Dienst freigestellt ist.

Plaikner gilt manchen im Verlag als Bauernopfer. Im Haus werden vor allem Vertrieb und Marketing für die Probleme verantwortlich gemacht. Selbst der Fortbestand des Blattes soll zur Diskussion gestanden sein. Offizielle Stellungnahmen dazu waren weder von Geschäftsführer Hermann Petz noch vom Südtiroler Athesia-Verlag zu erhalten, der 50 Prozent an der Moser Holding hält.

Mit dem Wechsel an der Redaktionsspitze nähern sich die beiden Zeitungen der Moser Holding. Noch beim Start im September hat sie die "trennscharfe" publizistische Zwei-Marken-Strategie betont. Nun wird Frank Staud wie berichtet neben Plaikners bisherigem Vize Manfred Schiechtl Chefredakteur der "Neuen", bleibt aber zugleich stellvertretender Chefredakteur der "Tiroler Tageszeitung". Staud soll sich nun um "Synergien in der lokalen Berichterstattung" bemühen. (Benedikt Sauer/DER STANDARD, Printausgabe, 14.12.2004)