"Anders wird man dem hohen Erfolgsunwert dieser Tat nicht gerecht", meinte der Richter. Es bedürfe eines "eindeutigen Zeichens, dass die massenhaften Verkehrsunfälle in Folge derartigen Verhaltens endlich eingedämmt werden". Jilke wünschte sich in der Urteilsbegründung, es möge sich in der Bevölkerung herumsprechen, "dass man deswegen ins Gefängnis geht".
Der 38-Jährige hatte sich am 2. September 2004 mit einem befreundeten Arbeitskollegen in Baden bei Wien getroffen. Nach dem Abendessen saß man bis 4.00 Uhr in der Früh im Lokal "Schluckspecht", wobei Bier und Wein konsumiert wurde.
Danach setzte sich der Angestellte in sein Auto und gönnte sich zunächst eine Stunde Schlaf. Anschließend machte er sich mit 1,2 Promille auf den Heimweg. "Ein potenzieller Killer am Volant", stellte Staatsanwalt Karl Schober nüchtern fest, "man kann von einem Glück reden, dass er keinen umgebracht hat!"
Und dann hat's schon g'scheppert
Im Frühverkehr hatte der 38-jährige Wiener auf der stark frequentierten Grünbergstraße eine doppelte Sperrlinie überfahren. Er "schoss" zunächst eine Autofahrerin ab und touchierte dann mit zwei weiteren Fahrzeugen. "Ich hab' nur mehr das Auto gesehen, dass auf mich zug'flogen ist. Und dann hat's schon g'scheppert", erinnerte sich einer der Betroffenen.
Die Autofahrerin liegt drei Monate nach dem Crash noch immer im Spital: Mehrfacher Bruch des Oberschenkels, ein zertrümmerter Unterschenkel, eine Ellbogenfraktur, Kopf- und Halsverletzungen, heißt es im ärztlichen Gutachten. Die beiden anderen Lenker kamen verhältnismäßig glimpflich davon. "Das Sprunggelenk war hin. Ich kann immer noch nicht richtig gehen, aber es geht so halbwegs", meinte einer der beiden.
"Ich hab' mich maßlos überschätzt"
Der Beschuldigte gab sich zerknirscht, entschuldigte sich bei seinen Opfern und bedauerte "den Riesenfehler, kein Taxi genommen zu haben", wie er sagte: "Ich hab' mich maßlos überschätzt."