Madrid - Zum Schutz vor einem möglichen terroristischen Angriff aus Nordafrika wird Spanien nach einem Pressebericht 64 in Deutschland erworbene Patriot-Luftabwehrraketen im Süden des Landes stationieren. Die Batterie solle auf einem Militärstützpunkt in den Provinzen Sevilla oder Cádiz installiert werden, schrieb die Zeitung "El Mundo" am Sonntag unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Madrid. Die spanische Regierung habe am Freitag für rund 100 Millionen Euro den Kauf von Patriot-Raketen aus "zweiter Hand" in Deutschland gebilligt.

Keine Angriffe aus Marokko erwartet

Mit dem Erwerb komme Spanien seinem Versprechen auf dem Prager NATO-Gipfel nach, sich gegen ballistische Raketen zu rüsten. Proteste etwa aus dem benachbarten Marokko erwarte die Regierung nicht, zumal die Batterie nicht ständig in Südspanien stationiert sein werde. Überdies seien die Patriot-Raketen rein defensive Waffensysteme.

Spanien hatte am 11. März den schlimmsten Terroranschlag seiner Geschichte erlebt. Damals hatten islamistische Attentäter ein Dutzend Bomben in vier Nahverkehrszügen im Raum Madrid gezündet. 191 Menschen wurden getötet, mehr als 1500 verletzt. (APA/dpa)