Harrachov - Adam Malysz hat am Samstag im fünften Saisonbewerb zum Skisprung-Weltcup in Harrachov die Siegesserie von Janne Ahonen beendet. Mit 143,0 (Schanzenrekord) und 136,0 m und 284,2 Punkten verwies der Pole den Finnen um 5,2 Zähler auf Platz zwei und nahm mit seinem insgesamt 25. Erfolg auch viel Druck von seinem Kärntner Coach Heinz Kuttin. Die Österreicher verpassten erstmals im WM-Winter das Siegespodest. Wolfgang Loitzl landete als bester ÖSV-Springer an der achten Stelle, unmittelbar vor Martin Höllwarth.

Janne vor Matti

Seit dem 15. März 2003 war Malysz einem Sieg nachgelaufen, nach der erfolglosen Saison 2003/04 wurden Trainer und Ski getauscht und in Harrachov klappte es für den Sieger des Sommer-Grand-Prix vor tausenden polnischen Fans nach bisher mäßigen Leistungen erstmals auch auf Schnee. Er legte auf dem umgebauten Bakken Schanzenrekord vor und hielt danach Ahonen sowie den Deutschen Georg Späth auf Distanz, der sich mit Finalbestweite (141,0 m) von Rang zehn auf drei verbesserte. Malysz ist nun ex aequo mit Andreas Felder Nummer vier der ewigen Sieger-Bestenliste, Ahonen ist bei der Zahl der Podestplätze nach seinem 77. nun vor Matti Nykänen (FIN) alleinige Nummer eins.

Rückschlag für Adler

Für die Österreicher war das Resultat nach Dominanz in Training und Probedurchgang doch eine Enttäuschung. Andreas Widhölzl hatte als Vierter im ersten Durchgang Tuchfühlung mit den Besten, aber im zweiten Versuch (125,5 m) kein Windglück. "Es ist nicht lustig, wenn man nach Bestweiten 15 Meter hinten nach springt, aber mir hat gefallen, wie er damit umgegangen ist", sagte ÖSV-Trainer Alexander Pointner nach Rang 14 des zuletzt zwei Mal drittplatzierten Tirolers und kündigte für Sonntag Revanche an. "Wir müssen mit dem Ergebnis richtig umgehen und werden die richtige Einstellung finden", erklärte der neue ÖSV-Coach.

Ex-Junioren-Weltmeister Loitzl zeigte mit konstanten Sprüngen (136/136,5) weitere Aufwärtstendenz und schaffte sein bisher bestes Saisonresultat. Höllwarth war hingegen im ersten Durchgang etwas unter seinen Möglichkeiten geblieben, erreichte aber erneut einen Top-Ten-Platz. (APA)