Islamabad - Pakistanische Sicherheitskräfte haben nach
Regierungsangaben den mutmaßlichen Anführer der Extremistengruppe
Jaish al-Muslimin (Armee der Muslime) festgenommen. Die islamische
Gruppe wird für die Entführung dreier UNO-Mitarbeiter in Afghanistan
Ende Oktober verantwortlich gemacht. Am 23. November wurden die
Geiseln in Kabul wieder freigelassen.
Wie der pakistanische Informationsminister Sheikh Rashid Ahmed am
Samstag der Nachrichtenagentur AP sagte, wurde Akbar Agha in dieser
Woche in der Stadt Quetta im Südwesten Pakistans gefangen genommen.
Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Festnahme vor einer Woche
Wie ein Regierungssprecher in Islamabad am Samstag erklärte, sei
Mohammad Akbar Agha, der Chef der Gruppe Jaish-e-Muslimin (Armee der
Moslems), bereits vor einer Woche in Pakistan gefangen genommen
worden. Dies sei zunächst geheim gehalten worden, um Komplizen nicht
zu warnen. Die "Armee der Moslems" ist eine Splittergruppe der
radikal-islamischen Taliban, die 2001 durch von den USA unterstützte
Oppositionskräfte in Afghanistan gestürzt wurden.
Die drei Wahlhelfer in Afghanistan - Annetta Flanigan aus
Nordirland, die Kosovo-Albanerin Shqipe Hebibi und der philippinische
Diplomat Angelito Nayan - waren nach knapp einem Monat Geiselhaft
freigelassen worden. Die Jaish-e-Muslimin hatte die drei Wahlhelfer
am 28. Oktober mitten in Kabul entführt. Die bis dahin unbekannte
Gruppe hatte zunächst die Freilassung aller Gefangenen auf dem
US-Stützpunkt Guantanamo Bay auf Kuba verlangt und zeitweise mit der
Enthauptung der Geiseln gedroht. Später forderte sie nur noch die
Freilassung von 26 inhaftierten radikalen Moslems in Afghanistan. (APA/AP)