Franz Löschnak (64) war zwischen 1989 und 1995 Chef in der Wiener Herrengasse. Seine Amtszeit war geprägt von Reformen der Ausländergesetze, einem neuen Verbotsgesetz, das die Möglichkeit brachte, strafrechtlich gegen Wiederbetätigung vorzugehen, und vom Beginn der Briefbombenserie. Wegen seiner Verschärfung der Fremdengesetze wurde der SP-Minister in linksliberalen Kreisen immer wieder als "Hardliner" kritisiert. Polizeiintern war er sehr beliebt.
Caspar Einem (56) übernahm zwischen 1995 und 1997 das Amt des Innenministers. Aus dem linken Spektrum der SPÖ kommend, hatte es Einem von Anfang an nicht leicht in den Reihen von Polizei und Gendarmerie. Zu seinen internen Kritikern zählte auch sein mächtigster Beamter, der damalige Sicherheitsgeneraldirektor Michael Sika. Für die politische Opposition war vor allem Einems Spendenaffäre für das linksextreme TatBlatt ein gefundenes Fressen.
Karl Schlögl (49) war von 1997 bis 2000 der bislang letzte SPÖ-Innenminister. Mit seinen Reformen, besonders im Asylbereich, kehrte auch wieder die Kritik wegen zu harter Ausländerpolitik ins Ministerium zurück. Unter seiner Ägide wurde der größte Kriminalfall der Zweiten Republik, der Briefbombenterror von Franz Fuchs, aufgeklärt. Später wurde der Fall des bei einer Abschiebung ums Leben gekommenen Nigerianers Marcus Omofuma zum politischen Stolperstein für Schlögl.