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Generalstäbler unter Beschuss: Generalmajor Christian Ségur-Cabanac

Foto: AP/ HANS PUNZ
Nachdem bekannt wurde, dass simulierte Geiselnahmen in einem Bundesheer-"Merkblatt" vom September 2002 vorgesehen waren, fordert Grünen-Friedenssprecher Peter Pilz die Suspendierung von Generalmajor Christian Ségur-Cabanac.

Ségur-Cabanac entstammt einer alten Offiziersfamilie und hat im Bundesheer den Führungsstab des Generalstabs zu verantworten. Pilz fordert, Verteidigungsminister Günther Platter dürfe die Spitze des Ressorts nicht weiter schützen.

Keiner verantwortlich

Nach den Aussagen des früheren Verteidigungsminister Herbert Scheibner (im Herbst 2002 im Amt), wonach er keine Verantwortung bei sich sehe, stelle sich die Frage: "Ist jetzt an der Spitze des Ministeriums niemand mehr für die Übergriffe in drei Bundesländern verantwortlich?"

Durchführungsbestimmungen liegen vor

Dem STANDARD liegen unterdessen die erst am 8. Oktober 2004 in Kraft gesetzten (und am 9. Dezember wieder aufgehobenen) Durchführungsbestimmungen vor, in denen es ausdrücklich heißt: "Durch Aufnahme der Ziele der Friedensunterstützung ist es grundsätzlich erforderlich, die gesamte Ausbildungsplanung für den Grundwehrdienst neu zu regeln." Im Detail wird bei dieser Neuregelung ausdrücklich unter "ABA/PSO-7" das Ziel genannt, "sich bei Geiselnahme und Gefangennahme richtig (zu) verhalten". (cs, DER STANDARD Printausgabe 11/12.12.2004)