Hamburg - Im Zusammenhang mit der Affäre um Misshandlungen bei der deutschen Bundeswehr sind nach Informationen der "Bild"-Zeitung weitere Vorwürfe bekannt geworden. Wie das Blatt (Freitagausgabe) berichtet, sollen deutsche Soldaten bei einem Auslandseinsatz angeblich giftigen Trockenbrennstoff ("Esbit") als "Bonbons" an Kinder verteilt haben.

Dem Bericht zufolge behauptet das ein ehemaliger Soldat in einer Eingabe an den Wehrbeauftragten des Bundestages. Wie die Zeitung weiter berichtet, wurde der Vorgang Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) vorgelegt. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dpa in der Nacht zum Freitag, ihm sei von den Vorwürfen nichts bekannt.

"Esbit" ("Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform" - Markenname, Handelsmarke) ist ein weißer, tablettenförmiger Brennstoff. Er wird in erster Linie im Camping zum Kochen und in Dampfmaschinenmodellen verwendet. Beim Verbrennen entsteht in nicht unerheblichen Mengen Blausäure, weshalb Esbit nur im Freien und keinesfalls in Räumen benutzt werden soll. Die Blausäurekonzentration dürfte in der Raumluft aber kaum eine letale Dosis erreichen. (APA/dpa)