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Foto: APA/EPA/Jane Mingay
Wien/London - Bereits 1990 erzielte das so genannte Badminton Cabinet mit 8,5 Millionen Pfund bei Christie's den Rekordpreis in der Kategorie Möbel. Am Donnerstagnachmittag wechselte das 1732 fertig gestellte Möbelstück bei Christie's in London für mehr als 19 Millionen Pfund (rund 27,5 Mio. Euro) in die Sammlung Liechtenstein.

Bereits am Montag war Johann Kräftner, Sammlungsleiter des Wiener Liechtensteinmuseums, mit Fachleuten angereist und hatte dieses "bedeutendste Kunstkammerstück, das seit Menschengedenken" auf dem Kunstmarkt im Angebot stand, genauestens unter die Lupe genommen.

Noch 1953 hätte man das für den Herzog von Beaufort mit exquisiten Vogel-und Blumenpaneelen eingelegte und mit vergoldeten Ornamenten und Statuetten geschmückte Kabinett nur 300 Dollar bezahlen müssen. Den aktuellen Rufpreis hatte Christie's bei vier Millionen Pfund angesetzt, und Kräftner musste sich gegen vier internationale Bieter durchsetzen.

"Ich kann es noch gar nicht fassen", zeigte sich Johann Kräftner gegenüber dem S TANDARD in den Minuten nach dem Zuschlag euphorisch. "Jedenfalls ist es das wichtigste Objekt, das wir jemals für die fürstliche Sammlung erworben haben." In den nächsten Tagen wird das knapp vier Meter hohe Kabinett von Restauratoren zerlegt. Nach einer Zwischenstation in Vaduz wird es im Frühjahr 2005 in Wien präsentiert: in einem standesgemäßen Kunstkammer-Arrangement. (DER STANDARD, Printausgabe, 10.12.2004)