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Tolle Bescherung für Markus Rogan am ersten Tag der Kurzbahn-EM in Wien.

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Der Moment des Triumphes über 200 Meter Rücken.

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Der Moment des Triumphes über 200 Meter Lagen.

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Wien - Der zweifache Olympia-Zweite Markus Rogan hat sich am Donnerstag selbst die Krone aufgesetzt. Der 22-Jährige eroberte zum Auftakt der 8. Kurzbahn-Europameisterschaften in der Wiener Stadthalle binnen rund 50 Minuten zwei Mal Gold, triumphierte über 200 m Rücken und 200 m Lagen. Auf seiner favorisierten Rücken-Strecke schlug der Wiener in 1:51,24 Minuten an und markierte damit neuen Europa- und natürlich OSV-Rekord. Über die mittlere Lagen-Distanz besiegte das OSV-Ass in einem spannenden Zweikampf den Ungarn Laszlo Cseh mit OSV-Rekord in 1:55,15.

"Das Gold von allen"

Das war der Paukenschlag, den diese EM brauchte. Rogan hatte seinen Rücken-Sieg angekündigt, von einem derartigen Bravourstück aber wohl selbst nur geträumt. Der Wiener gab von Beginn an das Tempo an und lag bei Halbzeit sogar unter der Weltrekordmarke des US-Amerikaners Aaron Peirsol. Die Marke des Olympiasiegers verpasste Rogan dann zwar um 72/100 Sekunden, distanzierte den zweitplatzierten slowenischen Titelverteidiger Blaz Medvesek aber sicher um 1,15 Sekunden. "Das ist das Gold von allen", sprach er die tolle Stimmung in der Halle an.

Tatsächlich war der Ex-Vize-Weltmeister vom Einmarsch an frenetisch angefeuert worden, obwohl die Ränge nicht so wie erhofft gefüllt waren. Dennoch meinte der Held des Nachmittags: "Bei dieser Stimmung wird man einfach nicht müde." Seinen Europarekord nahm er locker hin: "Eine EM ist ja da, um Europarekorde zu schwimmen." Seine eigene europäische Bestzeit von Ende März in East Meadow bei New York drückte er um 13/100. Da damals unmittelbar nach seinem Rekord aber keine Dopingkontrolle stattfand, blieben die 1:51,62 des Kroaten Gordan Kozulj offiziell (21.1.01).

"Ich lass' mich vom Publikum treiben

Noch spannender verlief das Lagen-Finale. 50 Minuten, eine Siegerehrung und einige Interviews nach dem Titelgewinn hielt Rogan den Zweikampf mit Cseh vorerst offen und zog dem Ungarn schließlich um 21/100 davon. Atypisch, dass das OSV-Ass auf der Brust-Lage mithielt und auf der Kraul-Strecke die entscheidende Distanz zwischen sich und seinen Konkurrenten legte. "Als ich nach dem Rückenteil hinten war, hab' ich mir schon ein bisschen Sorgen gemacht. Aber dann hab' ich mir gedacht, ich lass' mich vom Publikum treiben und vergess' die Müdigkeit."

Die Siegerzeit von 1:55,15 Minuten bedeuten ebenfalls österreichischen Rekord, im März in New York war er um 36/100 langsamer. Auf den fast elf Jahre alten Europarekord des Finnen Jani Sievinen fehlen Rogan nur noch 51/100 Sekunden. Rogan ist damit zweifacher Doppel-Europameister, mit Siegen jeweils über 200 m Rücken und 200 m Lagen. Auch in Madrid schaffte er ja dieses Doppel, dazu kam Silber über 100 m Rücken. Die Chance auf ein Da Capo oder mehr ist da, Rogan hat noch drei Starts. "Vielleicht lass ich mich aber über 50 m Rücken streichen."

"Athen war Pflicht, das hier ist Spaß"

Zwei Mal Silber bei Olympia, zwei Mal Gold in Wien! Für Rogan schwierig zu sagen, was schöner ist: "Das kann man nicht vergleichen. Es ist ganz etwas Anderes, zu Hause zu gewinnen. Athen war Pflicht, das hier ist Spaß", bezog er sich wieder auf die hervorragende Unterstützung des Publikums. "Wenn die Kurzbahn-EM irgendwo anders gewesen wäre, hätte ich es nie geschafft, zwei Mal Gold zu holen." Und noch eines war Österreichs "Sportler des Jahres" wichtig: "Ich wollte beweisen, dass man es als Österreicher mit rein österreichischer Unterstützung schaffen kann." (APA)