Der ehemalige ungarische EU-Kommissar Péter Balász betonte das geringe Ausmaß gemeinschaftlicher EU-Politik. "Aus chinesischer Sicht hat Europa einen kleinen Wasserkopf in Brüssel mit winzigem Budget. Die große Macht liegt bei den 25 Provinzchen", so Balász. Auch der Sonderkoordinator des Stabilitätspaktes für Südosteuropa, Erhard Busek kritisierte den Mangel an europäischem Geist, etwa die "nationalistische Geschichtsschreibung" und den nationalen Fokus der Medien. "Die Regierungschef werden nach dem Gipfel nur über ihre Siege für ihr Land befragt, statt zu erzählen, was sie für Europa erreicht haben."
Exminister Caspar Einem monierte: "Die Staats- und Regierungschefs sind in der europäischen Politik Amateure." Europäische Identität solle durch mehr Kulturpolitik gefördert werden, so der Tenor der Veranstaltung. "Die EU hat 40 Prozent des Kulturbudgets der Stadt Wien", so Busek.