Jeremy Deller gewinnt bedeutendsten britischen Kunstpreis - Anliegen, kulturelle und politische Ereignisse mit künstlerischen Mitteln festzuhalten
Redaktion
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London - Der britische Künstler Jeremy Deller (38) ist
für eine Video-Dokumentation über Texas mit dem diesjährigen
Turner-Preis ausgezeichnet worden. Der mit umgerechnet 36.000 Euro
dotierte bedeutendste britische Preis für zeitgenössische Kunst wurde
Deller am Montagabend in London verliehen. Seine Serie von
Video-Filmen mit dem Titel "Memory Bucket" (Erinnerungs-Eimer)
schließt Eindrücke aus Crawford, der Heimatstadt von US-Präsident
George W. Bush, ein.
Kulturelle und politische Ereignisse mit künstlerischen Mitteln festhalten
Deller, der eigentlich Maler ist, vermischt in seinen
Installationen Archivmaterial mit Interviews und ergänzt offizielle
Berichte mit persönlichen Einschätzungen. Er hatte schon zuvor mit
einer Rekonstruktion des Bergarbeiterstreiks im Großbritannien der
frühen 80er Jahre und einer "Kinderparade" im spanischen San
Sebastian Aufmerksamkeit erregt. Dellers Anliegen ist es nach Angaben
der Jury, wichtige kulturelle und politische Ereignisse mit
künstlerischen Mitteln festzuhalten.
Zu den übrigen drei Kandidaten, die für den Turner-Preis 2004
nominiert waren, gehörten die Künstler Ben Langlands und Nikki Bell,
die mit einer virtuellen Nachbildung des "letzten Verstecks" von
Osama bin Laden für Diskussionsstoff gesorgt hatten. Außerdem
nominiert waren der türkische Künstler Kutlug Ataman und der
Nigerianer Yinka Shonibare. (APA/dpa)
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