Markus Rogan hat schon mal das Becken in der Stadthalle angetestet.

Wien - Die Kurzbahn-Europameisterschaften von Donnerstag bis Sonntag in der Wiener Stadthalle werden die für Österreich sportlich erfolgreichsten. Diese Prognose mag gewagt klingen, ist es aber nicht. Bei den bisherigen sieben Auflagen hat es für den OSV nie mehr als eine "Goldene" gegeben, die Medaillen-Anzahl war zwei Mal mit vier am größten. Diesmal könnte allein Markus Rogan vier Mal zuschlagen, dazu kommen zwei Chancen von Mirna Jukic und weitere Rennen mit in der Edelmetall-Jagd aussichtsreichen Lokalmatadoren.

Rogan und Jukic als Gold-Tipps

In der "Gold-Kategorie" hat das Veranstalterland zwei absolute Favoriten. Wie bei der Langbahn-EM im Mai in Madrid gehen Markus Rogan über 200 m Rücken und Mirna Jukic über 200 m Brust als erste Sieganwärter in die Konkurrenz. Mit dem sich daraus ergebenden Druck können die beiden heimischen Asse umgehen, das haben sie bereits bewiesen. Der 22-Jährige behielt u.a. schon in Madrid und bei Olympia in Athen die Nerven, die 18-Jährige hat bereits vier EM-Titel sowie zwei erfolgreiche Titelverteidigungen in der Tasche.

Für die heißesten sonstigen Medaillen-Tipps zeichnen ebenfalls Rogan und Jukic verantwortlich. Beim Europarekordler sind es gleich drei, inklusive der 200 m Rücken in zwei Doppelpacks zu absolvieren. Das erschwert seine Aufgabe natürlich. "Speziell trainiert haben wir die Doppel-Belastungen aber nicht", verrät Coach Robert Michlmayr. Über 200 m Lagen und 100 m Rücken ist sein Schützling jedenfalls ernster Podest-Kandidat, über 100 m Lagen wird es schwieriger. Bei Jukic sind's die 100 m Brust: "Die sind bei mir ein Glücksspiel."

Chancne auch für die anderen SchwimmerInnen

In ihren jüngsten Rennen auf dieser Distanz bewies die Wienerin aber Konstanz, was auch auf Fabienne Nadarajah über 50 m Delfin zutrifft. In Dublin holte sie auf dieser Strecke ihre erste Medaille, ein Platz von zwei bis fünf ist auch diesmal realistisch. Gleiches gilt für Judith Draxler im Kraul-Sprint, Maxim Podoprigora über 200 m Brust und Petra Zahrl über 200 m Delfin. Top-Marke hat "Podo" zwar noch keine stehen, das heißt bei ihm aber nichts. Zahrl wiederum hat trotz intensiver Trainingsbelastungen eine Spitzenzeit markiert.

Und es sollten noch einige weitere Final-Teilnahmen dazu kommen. Podoprigora hat's über 100 m Brust, sein ASV-Wien-Kollege Sebastian Stoss über 400 m Lagen drauf. Nadarajah kann über 100 m Delfin Ähnliches wie über 50 m erreichen, auch im Rücken-Sprint könnte es klappen. Im Delfin-Sprint darf man auch nicht Draxler und Marilies Demal vergessen. Top-Acht-Aspirantin ist zudem Zahrl über 400 und 800 m Kraul sowie Jukic im Brust- und Rogan im Rücken-Sprint. Nicht zu vergessen die Damen-Lagen-Staffel, deren Antreten aber ungewiss ist.

Beim Rest der Bewerbe mit österreichischer Beteiligung sind Endlauf-Teilnahmen kaum zu erreichen. Lukas Ostermaier könnte es eventuell über 200 m Rücken schaffen, das Aus im Semifinale ist aber wahrscheinlicher. In diese Phase könnte auch Birgit Koschischek ein Mal kommen. Bei Dominik Koll wird der Final-Einzug über 200 m Kraul wegen seines Trainingsrückstands nicht zu schaffen sein. Für die EM-Debütanten Julia Lewandowski und Stefan Wipplinger wie für Oliver Schmich und die Herren-Staffel wird in den Vorläufen Endstation sein.(APA)