Im Mutterland der katholischen Kirche werden die Priester rar. Nach einer Untersuchung der Agnelli-Stiftung und der Bischofskonferenz kommen auf Italiens Pfarren schwierige Zeiten zu. Das Durchschnittsalter der rund 33.000 Priester liegt bei 60 Jahren, 13 Prozent sind mehr als 80 Jahre alt.

In Umbrien und in Latium ist jeder zweite Priester Ausländer, in der Toskana jeder dritte. Die meisten kommen aus Osteuropa und Afrika. 68 Prozent aller befragten Priester fühlen sich "einsam".

Für den Vizechef des Zentrums für Priesterberufe, Don Antonio Ladisa, ist eine "radikale Neuordnung der Pfarren unter stärkerer Einbeziehung der Laien unvermeidlich." Ladisa: "Das Klima, in dem die Jugend heute aufwächst, ist keineswegs priesterfreundlich." (Gerhard Mumelter aus Rom, Der Standard, Printausgabe, 07.12.2004)