Wien - Das Ausmaß der Veränderungen durch die Erderwärmung ist nach Angaben des WWF (World Wide Fund for Nature) vor allem im Wasser sichtbar. "Lebensräume für Spezialisten - wie etwa Korallen - sind besonders betroffen. 20 Prozent der weltweiten Korallenriffe sind bereits zerstört. 50 Prozent drohen für immer verloren zu gehen", erläuterte Markus Niedermair, Klimaexperte des WWF, am Montag in einer Aussendung. Der WWF fordere daher die Regierenden auf, Maßnahmen gegen CO2-Emissionen und die stetig steigende Erderwärmung umzusetzen sowie sich zu verpflichten, die Erderwärmung wenigstens nicht über zwei Grad steigen zu lassen.

Zum Auftakt der Konferenz in Buenos Aires veröffentlicht der WWF einen Bericht zum derzeitigen Stand der Korallenriffe. Für die bunte Pracht im Meer sind die Folgen der globalen Erwärmung demnach in doppelter Hinsicht fatal: Einerseits stoßen die Korallen durch das erwärmte Wasser die für sie lebenswichtigen Algen ab, die in ihren Leibeshöhlen wachsen. Diese Algen verleihen den Korallen die Farbenpracht und versorgen sie außerdem mit Sauerstoff und Nährstoffen. Mit dem Verlust ihrer "Mitbewohner" verlieren die Korallen somit nicht nur an Farbe und bleichen aus, sondern sterben auch langsam ab. Außerdem werde das Wasser durch den erhöhten CO2-Gehalt saurer, was die Korallen zusätzlich angreife. "Wird diesem Problem keine Aufmerksamkeit geschenkt, ist die globale Erwärmung längerfristig das Todesurteil der Korallen" , warnte Niedermair.

Die "Arche"

Kurz vor Beginn der Konferenz hat die Umweltorganisation Greenpeace am Montag eine mehr als 20 Meter lange "Arche Noah" im Zentrum der Millionenmetropole Buenos Aires aufgebaut. "Der Klimawandel ist bereits in vollem Gange und trifft die armen Länder am härtesten, wo die Menschen verwundbarer sind", sagte Juan Carlos Villalonga von Greenpeace Argentinien. Bis zur Mitte des Jahrhunderts sei eine "riesige Anstrengung" der ganzen Welt notwendig, damit sich die Atmosphäre nicht mehr als zwei Grad über das vorindustrielle Niveau erhöhe.(APA)