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Welturaufführung der Opernfassung der "Unendlichen Geschichte" 1999 in Magdeburg

Foto: APA/EPA/dpa/Peter Foerster
Linz - Bewusst auf ein junges Publikum und möglichst auch auf neue Opernfans zielt das Landestheater Linz mit der Neuinszenierung der Oper "Die unendliche Geschichte" nach dem bekannten Roman von Michael Ende. Die jüngste Oper des deutschen Komponisten Siegfried Matthus erlebt am kommenden Samstag in der oberösterreichischen Landeshauptstadt ihre österreichische Erstaufführung. Details wurden in einer Pressekonferenz am Montag in Linz bekannt gegeben.

Für Kinder ab zehn

Das knapp zweistündige Werk ist für Kinder ab zehn Jahren und als "Oper für die ganze Familie" gedacht. Im Interesse der Verständlichkeit wird der Text zum Mitlesen projiziert. Für Schulklassen wird es eigene Aufführungen mit einer moderierten Kurzfassung der Oper geben.

"Kinder haben mit Dissonanzen kein Problem"

Musikalisch macht man sich im Hinblick auf junges Publikum keine Sorgen. "Kinder haben mit Dissonanzen kein Problem", betonte Dirigent Ingo Ingensand vor Journalisten. Die Musik von Siegfried Matthus sei auch für Jugendliche leicht zu hören, ohne dabei "primitiv" zu sein. Die Zuhörer würden sich harmonisch durchaus "beheimatet" fühlen. Dezidiert abgrenzen - und das "möglichst weit" - will sich die Produktion von der erfolgreichen Verfilmung der "Unendlichen Geschichte". Die Bühne erfordere andere Gestaltungsmittel, erklärte Regisseur Matthias Davids. Dennoch werde eine bunte Fantasiewelt aufgeboten. "Es geht in diesem Buch um das Ziel die Fantasie zu retten, die uns fast abhanden gekommen ist", sagte Davids.

Bastians Geschichte

Die "Unendliche Geschichte" handelt vom elfjährigen Bastian, der beim Lesen in die Buchwelt "Phantasien" eintaucht. Dort erlebt er mit der kranken kindlichen Kaiserin, dem grünhäutigen Atreju und dem Glücksdrachen Fuchur aufregende Abenteuer, bevor er wieder in seine wirkliche Welt zurückfindet.

Buch weltweit mehr als sechs Millionen Mal verkauft

Michael Endes 1979 erschienenes Fantasy-Buch wurde weltweit mehr als sechs Millionen Mal verkauft. Gegen die Filmversion klagte der 1995 verstorbene Ende jahrelang, verlor aber alle Prozesse und viel Geld. Der Autor kritisierte, dass der Film die philosophische Bedeutungsebene des Buches verwässere.

Siegfried Matthus' Opernversion der "Unendlichen Geschichte" wurde im April dieses Jahres gleichzeitig in Weimar und Trier in Deutschland uraufgeführt. Der gebürtige Ostpreuße wurde heuer 70 Jahre alt und gehört zu den meistgespielten und produktivsten zeitgenössischen Komponisten. (APA)