Wien - SP-Chef Alfred Gusenbauer hat sich am Sonntag in der "Pressestunde" vehement gegen die Schließung weiterer Postämter gewandt. Am Zug ist für ihn Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V), der die Gewinnvorgaben an das Unternehmen reduzieren sollte: "In Wirklichkeit geht es um ein Problem, das die Regierung selbst geschaffen hat."

"Enorm hohe Gewinne"

Denn die Koalition schreibe der Post vor, "enorm hohe Gewinne" zu machen. Zwar soll auch aus Sicht der SPÖ das Unternehmen keine Defizite machen, man würde aber in Kauf nehmen, "dass der Gewinn ein bisschen ein geringerer ist und die Struktur aufrecht bleibt."

Wenn Vizekanzler Hubert Gorbach (F) nun ebenfalls gegen die Schließungen eintrete, brauche er eigentlich nur Grasser sagen, die Gewinnvorgaben zu reduzieren "und die gesamte Aufregung wäre damit sofort zu bereinigen".

Ohnehin ist der SP-Chef besorgt, was die ländliche Entwicklung angeht. Man brauche sich nur ansehen, was im ländlichen Raum während der letzten Jahre passiert sei. Gendarmerieposten, Bezirksgerichte, Greißlereien und Wirtshäuser seien verschwunden - "und am Schluss sperrt auch noch die Kirche noch zu". (APA)