Madrid - Die spanische Polizei hat einen offenbar für den Verfassungstag am Montag geplanten Bombenanschlag der baskischen Separatistengruppe ETA vereitelt. Wie das Innenministerium am Sonntag in Madrid mitteilte, entschärften Spezialkräfte der Polizei am Vortag in der südspanischen Stadt Almeria einen Sprengsatz, der in einem Koffer mit einer Botschaft der ETA versteckt war. Der Zeitzünder der 200-Gramm-Bombe war auf 13.30 Uhr am Montag eingestellt, wenn Spanien den Jahrestag der demokratischen Verfassung von 1978 begeht.

Die ETA hatte sich erst am Freitag mit einer Bombenserie nach zwei Jahren relativer Ruhe in der spanischen Hauptstadtregion um Madrid zurückgemeldet. Bei den Anschlägen an fünf Tankstellen wurden zwei Polizisten leicht verletzt.

Die ETA bekämpft den spanischen Staat und will eine Unabhängigkeit des Baskenlandes erzwingen. Die Gruppe lehnt daher auch die spanische Verfassung ab, die dem Baskenland zwar einen Autonomiestatus zuspricht, zugleich aber seine Verankerung im spanischen Gesamtstaat festschreibt. Die Extremistengruppe war durch Fahndungserfolge der Polizei in Spanien und Frankreich, das ETA-Mitglieder als Rückzugs- und Ruheraum nutzen - in jüngster Zeit stark geschwächt worden. (APA/Reuters)