Da mindestens 25 Prozent aller Wahlberechtigten (das wären mindestens zwei Millionen) die gestellten Fragen in eine Richtung, also mit Ja bzw. mit Nein, hätten beantworten müssen, ist das Referendum bei beiden Fragen ungültig. Für das Privatisierungsverbot sprachen sich 1,9 Millionen Personen aus, für die Doppelstaatsbürgerschaft nur rund 1,5 Millionen.
MSZP: Initiatoren handelten aus kleinlichen Interessen
Die Fraktionschefin der regierenden sozialistischen Partei (MSZP), Ildiko Lendvai, wies darauf hin, dass die "Verantwortlichen" dieser gescheiterten Abstimmung "sich Gedanken machen sollten". Das Referendum sei aus "kleinlichen politischen Interessen" initiiert worden. Die Ergebnislosigkeit der Abstimmung zeige, "dass wir nun auf dem richtigen Weg losgehen können". Dies beziehe sich sowohl auf die engeren Beziehungen mit den Ungarn jenseits der Grenze als auch auf die Modernisierung des Gesundheitswesens.
KP: Regierung "verstörte" mit ihrer "Propaganda"
Der Chef der kommunistischen Arbeiterpartei (Munkaspart), Gyula Thürmer, die die Abstimmung über das Privatisierungsverbot der Krankenhäuser initiiert hatte, zeigte sich "ein bisschen traurig über das gescheiterte Referendum. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass angesichts der "Regierungskampagne" für ein Nein die fast zwei Millionen Ja-Stimmen "ein riesiges politisches Ergebnis" seien. Er forderte, dass die Regierung dies am Montag "abwägen" müsse.