Peking - China hat nach Angaben der in Rom ansässigen
Menschenrechtsorganisation "Hände weg von Kain" allein im vergangenen
Jahr mindestens 5.000 Personen hinrichten lassen. Die Volksrepublik
habe damit 90 Prozent aller Hinrichtungen weltweit zu verantworten,
schreibt die Gruppe in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Die
chinesische Regierung meldete für das vergangene Jahr laut amnesty
international (ai) 726 Vollstreckungen von Todesurteilen. Auch
amnesty geht allerdings davon aus, dass die tatsächliche Zahl
deutlich höher liegt.
Selbst vergleichsweise geringfügige Delikte wie einfacher
Diebstahl und Steuerhinterziehung können in China mit dem Tode
bestraft werden. Die zweithöchste Zahl an Hinrichtungen wurde nach
Angaben von "Hände weg von Kain" mit 154 im Iran registriert.
Gemessen an der Bevölkerungszahl werde die Todesstrafe im Iran damit
ebenso häufig vollstreckt wie in China.
Im Irak seien in den drei Monaten vom Anfang des Vorjahres bis zum
Sturz von Diktator Saddam Hussein am 9. April 2003 113 Menschen
hingerichtet worden, heißt es in dem Bericht weiter. Die
US-Verwaltung hatten nach der Besetzung des Irak die Todesstrafe
ausgesetzt, die irakische Übergangsregierung führte sie im Sommer
dieses Jahres wieder ein.
Vietnam liegt in der von "Hände weg von Kain" veröffentlichten
Liste mit 69 Hinrichtungen auf dem vierten Platz, es folgen die USA
mit 65 Todesurteilen, die 2003 vollstreckt wurden. (APA/AP)