Wien - Eine Geldbörse mit einer Versicherungskarte hat den Ermittlern den entscheidenden Hinweis geliefert: Bei dem Verdächtigen, der bei dem Brandanschlag vom Freitag auf das Lokal "Beck's" in der Annagasse 12 in der Wiener City schwer verletzt worden ist, handelt es sich um den 31-jährigen Russen Alexander K. Das bestätigte Dr. Ernst Geiger, Leiter der Wiener Kriminaldirektion 1 (KD 1) am Montag. Die Tatsache, dass es sich bei ihm um einen Bekannten der Lokalinhaberin handelt, lässt unterdessen die Ereignisse in einem neuen Licht erscheinen.

Der 31-Jährige hatte bei der Explosion in dem Lokal in der Nacht auf Freitag neben schweren Verbrennungen - 60 Prozent seiner Haut sind betroffen - auch gefährliche Kopfverletzungen erlitten. Im "Beck's" hatte sich Benzin oder ein anderer Brandbeschleuniger entzündet und eine starke Explosion mit einer gewaltigen Druckwelle ausgelöst. Alexander K. war durch die Wucht der Detonation aus dem Fenster geschleudert und gegen eine Außenmauer geworfen worden. Die Geldbörse, in der sich die Versicherungskarte mit seinem Namen fand, entdeckten die Fahnder im Schutt des Lokals.

"Hintergründe noch nicht ganz klar"

"Die Hintergründe sind noch nicht ganz klar", sagte Geiger. Dennoch dürfte ein finanzielles Motiv im Raum stehen. Eindeutig ist bisher nur, dass der 31-Jährige die Lokalbesitzerin gekannt hat. Aufgefallen ist der Mann, der sich schon seit längerem in Österreich aufhält, bisher nicht. Dass er einer Tätigkeit nachging, war bisher ebenfalls nicht herauszufinden. Die Inhaberin des "Beck's" hat bisher keine Forderung an eine Versicherung geltend gemacht, so die Ermittler.

Der Zustand von Alexander K. wurde am Montag im AKH als "unverändert" beschrieben. Er sei "sehr gefährdet", lautete die Auskunft. Im Laufe des Tages sollte der 31-Jährige erneut operiert werden. Dabei geht es um die Entfernung des kaputten Gewebes, das dann durch gesundes ersetzt werden soll.(APA)