Kayna - Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (Medecins sans frontieres, MSF) in den vergangenen Tagen mehrere tausend Menschen vor Kämpfen geflohen. Wie ein Vertreter der Organisation der Nachrichtenagentur AFP am Samstag in Kayna sagte, flohen die Menschen seit dem 24. November vor allem aus den nördlich der Stadt Goma gelegenen Regionen.

"Kämpfen oder zumindest Gewalt"

"Wir haben von Kämpfen oder zumindest Gewalt gehört", sagte der MSF-Mitarbeiter. Es sei bekannt, dass es in den Gebieten, aus denen die Flüchtlinge kämen, zahlreiche ruandische Hutu-Extremisten, die Interahamwe-Milizen, gebe. Die Flüchtlinge hätten auch von Soldaten berichtet. Wie eine AFP-Korrespondentin berichtete, haben sich bereits mindestens 800 Menschen als Flüchtlinge registrieren lassen.

Auch das UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Hilfe hatte von Flüchtlingsbewegungen in der Region gesprochen. Ruanda hatte mit einem Einmarsch in das östliche Nachbarland Kongo gedroht, um dort Hutu-Milizen anzugreifen. Berichte, dass das Land seine Drohung wahrgemacht habe, bestritt die Regierung in Kigali jedoch vehement.

Am Donnerstag hatte die in der Demokratischen Republik Kongo stationierte UN-Truppe MONUC von Hinweisen auf eine Präsenz ruandischer Truppen gesprochen. Ruanda sieht die Interahamwe als Bedrohung an und wirft dem Nachbarland vor, den Milizen Unterschlupf zu gewähren. (APA)