Der französische Geschäftsmann Edouard de
Rothschild will für 20 Mio. Euro mit 37 Prozent beim Verlag der
Pariser Zeitung
"Liberation"
einsteigen. Zeitungsgründer Serge July
präsentierte das Angebot am Donnerstag den Mitarbeitern des
linksliberalen Blattes. Rothschild habe akzeptiert, dass die
Gesellschaft der Mitarbeiter SCPL die Sperrminorität behalte, sagte
July. Er selbst werde bis 2012 Direktor bleiben. July wird am 27.
Dezember 62 Jahre.
Einfluss
Rothschild entstammt der Rothschild-Bankiersdynastie. Sein
Interesse an "Liberation" hatte der Geschäftsmann vor einigen Tagen
damit begründet, dass die Zeitung über ihre Auflage hinaus großen
Einfluss habe. Zudem werde der Verlag gut geführt und habe nur wegen
der derzeitigen Werbekrise Probleme. Im Werben um "Liberation" hatte
Rothschild den Industriellen Vincent Bollore ausgestochen.
Referenz-Aktionär
"Ich werde ein langfristiger Referenz-Aktionär sein und will um
die Zeitung herum eine ganze unabhängige Pressegruppe schaffen",
sagte Rothschild. Vom Zeitungsverlag verlangt er eine Erhöhung des
Betriebsergebnisses, das 2003 bei 220.000 Euro gelegen hatte. Nach
dem Investitionsplan soll Rothschild seine Kapitalbeteiligung bis auf
49 Prozent erhöhen können. Sein Stimmrecht soll aber auf maximal 40
Prozent begrenzt bleiben. (APA/dpa)