Gute Ergebnisse bei der internationalen OECD-Bildungsvergleichsstudie PISA hängen offensichtlich nicht von der Höhe der Bildungsausgaben ab. Das zeigt ein internationaler Vergleich der jährlichen Ausgaben für Bildungseinrichtungen pro Schüler laut OECD-Studie "Bildung auf einen Blick 2004" mit dem erwarteten Abschneiden von Ländern bei der neuen PISA-Studie, deren Ergebnisse am 7. Dezember präsentiert werden. Demnach liegt Finnland, das wieder in allen getesteten PISA-Kategorien einen Spitzenplatz einnehmen soll, bei seinen Bildungsausgaben sogar knapp unter dem Durchschnitt der OECD-Länder.

Österreich hingegen zählt zur Spitzengruppe bei den Ausgaben für die Schule: Pro österreichischem Volksschüler lagen die Aufwendungen bei 6.571 Dollar (2001, kaufkraftbereinigt), was Platz sieben unter den OECD-Ländern macht. Spitzenreiter sind Luxemburg (7.873 Dollar) Dänemark (7.572), USA (7.560) und Norwegen (7.404). Deutschland wendet für seine Volksschüler 4.237 Dollar pro Kopf auf, Finnland 4.708. Der OECD-Schnitt liegt bei 4.819 Dollar.

Ähnlich das Bild der Aufwendungen für die einzelnen Schüler im Sekundarbereich, also von der Hauptschule bzw. AHS-Unterstufe bis zur AHS-Oberstufe bzw. Berufsbildender mittlerer oder höherer Schule und den Berufsschulen: Hier liegen Luxemburg (11.091 Dollar), die Schweiz (10.916) und Norwegen (9.040) an der Spitze. Österreich rangiert mit 8.562 Dollar auf Platz fünf, deutlich über Deutschland (6.620), Finnland (6.537) und dem OECD-Schnitt (6.688).

Durchschnittlich sind hingegen die österreichischen Bildungsausgaben, wenn man sie am Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst. Für die Bildungseinrichtungen aller Schulstufen von der Volksschule bis zur Matura wendet Österreich 3,9 Prozent seines BIP (OECD-Schnitt: 3,8 Prozent) auf. An der Spitze liegen Island (5,2 Prozent), Norwegen (4,6) und die Schweiz (4,5), in Deutschland sind es 3,6 Prozent, in Finnland 3,7 Prozent des BIP. (apa)