Bis vor kurzem war Onlinemusik in Österreich hauptsächlich illegal, seit wenigen Wochen gibt es zwei umfangreiche Musikportale, die Musik zum Download gegen Bezahlung anbieten. Apples iTunes Music Store (iTMS), der in den USA bereits seit mehr als einem Jahr online ist und seit Sommer Deutschland, Frankreich und Großbritannien beglückt wurde im Oktober auch für Ösis eröffnet. Kurz darauf öffnete auch MSN Music von Microsoft seine Tore für zahlendes Publikum in Österreich. Das Preisschema der beiden Anbieter ist gleich: 99 Cents pro Song, 9,99 Euro für ein komplettes Album – einige Ausnahmen (billigere Angebote als Aktion, teurere Angebote für Specials) bestätigten die Preisregel. Bei Microsoft kann man Titel auch um einen Cent anhören ("streamen"), aber nicht speichern.

Stöbern

Der iTMS ist über die iTunes-Software (für Windows und Mac) zugänglich, MSN Music zwar auch über den Internet Explorer, aber besser mit dem Windows Media Player 10. Apple bietet derzeit mehr Titel, über kurz oder lang werden wohl beide gleichziehen. Auf den ersten Blick erinnern die Portale an Amazon, mit Musik zum "stöbern" und 30-Sekunden-Spots gratis zum reinhören. Gekaufte Musik wird am PC/Mac gespeichert, kann auf MP3-Player übertragen (iTMS-Musik nur auf dem iPod) und auf CD gebrannt werden; Apple ist dabei mit der Rechteverwaltung großzügiger als Microsoft. Was beide besonders weihnachtstauglich macht: Man kann Gutscheine verschenken, die die Beschenkten auf ihrem Konto aufladen können – nie wieder CD-Umtauschen nach Weihnachten. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 2.12. 2004)