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Lynndie England will an ihre Zeit als Wärterin in Abu Ghraib nicht erinnert werden.

Foto: Reuters/Washinton Post
Washington - Die US-Soldatin Lynndie England will die berüchtigten Fotos von ihr und misshandelten irakischen Gefangenen für den bevorstehenden Militärprozess als Beweismittel verbieten lassen.

Die Anwälte der 21-Jährigen beantragten nach US- Medienberichten bei einer Anhörung am Mittwoch in Fort Bragg (US- Bundesstaat North Carolina) zudem, dass auch die handschriftlichen Notizen während der ersten Befragung durch Armeeermittler nicht verwendet werden dürfen.

Wegen ihrer Posen mit nackten irakischen Häftlingen ist Lynndie England zum weltweiten Symbol für den Misshandlungs- und Folterskandal von Abu Ghoreib geworden. England erschien am Mittwoch sieben Wochen nach der Geburt ihres Sohnes erstmals wieder zu einer gerichtlichen Anhörung. Dabei sagte ein Armeeermittler aus, dass England bei den ersten Befragungen zu den Bildern ruhig und sehr kooperativ gewesen sei.

Der Prozess gegen England vor einem Militärgericht ist für den 17. Jänner kommenden Jahres angesetzt. Im Zusammenhang mit der Misshandlung und Folter von irakischen Häftlingen im US- Militärgefängnis von Abu Ghraib bei Bagdad drohen der ehemaligen Wachsoldatin bis zu 38 Jahre Haft.

Die US-Generäle im Irak wussten nach Informationen der "Washington Post" von den Gefangenenmisshandlungen schon Wochen, bevor die Fotos aus dem Militärgefängnis von Abu Ghraib bei Bagdad auftauchten. Aus einem vertraulichen Bericht von Dezember 2003 gehe hervor, dass Misshandlungen im Irak weit verbreitet gewesen seien und manche Haftbedingungen und Festnahmepraktiken "technisch illegal" sein könnten. (APA/dpa)