S. muss sich wie Wiese und zwei weitere Angeklagte unter anderem wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verantworten. Nach Auffassung der Bundesanwaltschaft hatte der Führungszirkel der Vereinigung einen Anschlag auf den Neubau des jüdischen Zentrums zur Grundsteinlegung am 9. November 2003 geplant. An der Feier am 65. Jahrestag der Nazi-Pogrome gegen Juden hatten der damalige Bundespräsident Johannes Rau und führende Vertreter des jüdischen Lebens in Deutschland teilgenommen.
"Wir machen halt so einen Schmarren"
Der mit kahl geschorenem Schädel vor Gericht erschienene S. stellte das Besorgen von Sprengstoff der Gruppe als reinen Nervenkitzel dar, der Einsatz des Sprengstoffes sei keinesfalls geplant gewesen. "Andere machen Bungee-Springen, wir machen halt so einen Schmarren", sagte er. Die Gruppe sei auch keine terroristische Vereinigung, er selbst distanziere sich von Gewalt. Er habe das persönliche Ziel, Missstände in Deutschland zu beseitigen. Paramilitärisch erscheinende Übungen des Führungszirkels der Neonazi-Vereinigung in Waldgebieten bezeichnete er als "wöchentliche Körperertüchtigung im Wald".