Die Studentenvertreter fordern "Verhandlungen mit den Interessenvertretern, Einbindung der Studierenden, keine Eingriffe in demokratische Strukturen, Einhaltung der demokratischen Gesetzgebungsprozesse im Nationalrat und ein Zurückziehen des Initiativantrags zur Entdemokratisierung der österreichweiten Studierendenvertretung". Die ÖH lasse sich nicht mundtot machen.
Die Diskussion über die HSG-Reform selbst dreht sich derzeit im Kreis: Die SPÖ kündigte an, an der "Abschaffung der Direktwahl" und der "Wegnahme der Geldmittel" nicht mitzuarbeiten. ÖVP-Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek wiederum beruft sich auf ein Konsenspapier der Vorsitzenden der lokalen Universitätsvertretungen, wonach für diese die Direktwahl der Bundesvertretung kein Thema mehr sei. Die Vorsitzenden wehren sich gegen diese Interpretation: Die überwiegende Mehrzahl von ihnen sei weiter für die Direktwahl, auf Grund des Einspruchs einer geringen Zahl von Einzel-Vorsitzenden wäre allerdings keine Einstimmigkeit darüber zu erzielen gewesen, hieß es gegenüber der APA.
SPÖ und Grüne wollen eigene Vorschläge präsentieren
Frischen Wind wollen am Donnerstag die Oppositionsparteien in die Diskussion bringen: SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal und sein Grünes Pendant Kurt Grünewald präsentieren eigene Vorschläge für eine ÖH-Reform.
Unterdessen haben auf der von den ehemaligen ÖH-Vorsitzenden Agnes Berlakovich, Andrea Mautz (beide Verband Sozialistischer StudentInnen/VSStÖ) und Anita Weinberger (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) eingerichteten Homepage http://www.oeh-direkt.at zahlreiche Prominente gegen die Abschaffung der Direktwahl der Bundesvertretung protestiert. Unter den Solidaritätsadressen finden sich Beiträge unter anderem von Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek, dem kaufmännischen Direktor des ORF, Alexander Wrabetz, ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch, AK-Chef Herbert Tumpel, dem Vorsitzenden des Uni-Rats der Universität Wien, Max Kothbauer, sowie zahlreichen SPÖ- und Grünen-Politikern.