In dem ersten Brief teilte das Innenministerium der Frau mit, die Bearbeitung ihres Antrags werde rund ein Jahr dauern. Nur 19 Tage später wurde sie jedoch in einem zweiten Brief darüber informiert, dass sie die Aufenthaltsgenehmigung umgehend erhalten werde. Zwar wurde Blunkett in den Briefen nicht genannt, doch scheinen sie die von britischen Medien verbreitete These zu bekräftigen, nach der Blunkett für die Beschleunigung des Verfahrens verantwortlich war.
Untersuchung initiiert
Blunkett bestätigte zwar die Echtheit der veröffentlichten Dokumente, führte jedoch gleichzeitig an, der Vorgang sei Teil eines umfassenden Prozesses gewesen, mit dem noch anstehende Genehmigungsverfahren beschleunigt werden sollten. "Ich habe nichts falsch gemacht ... (die Briefe) beweisen überhaupt nichts", sagte am Mittwoch.
Der 57-Jährige blinde Minister initiierte eine Untersuchung, um die Verdächtigungen gegen ihn zu entkräften. Seine politischen Gegner kritisierten indes, dass die Ermittlungen vom ehemaligen Regierungsberater Alan Budd geleitet werden. Premierminister Tony Blair sagte dazu vor dem Parlament: "Ich hoffe, sie stimmen mir zu, dass Sir Alan Budd unabhängig und ein Mensch von untadeliger Rechtschaffenheit ist."