Genf - Die UNO hat am Dienstag in Genf einen Spendenaufruf von 1,5 Milliarden Dollar (1,13 Mrd. Euro) für den Sudan an die Geberländer gerichtet. Damit sollen im kommenden Jahr humanitäre und Entwicklungshilfe in Südsudan und Darfur geleistet werden.

Ein entsprechender Arbeitsplan sei mit der Regierung Sudans und der südsudanesischen Rebellenbewegung Sudanesische Volksbefreiungsarmee (SPLA) erarbeitet worden, sagte Jan Pronk, der Vertreter von UNO-Generalsekretär Kofi Annan für Sudan in Genf vor den Medien.

Aufbau von Infrastruktur

Neben der humanitären Hilfe sind Minenräumung, Demobilisierung sowie der Wiederaufbau von Infrastrukturen, darunter Straßen geplant.

Mehr als 600 Millionen Dollar sind für die westsudanesische Region Darfur vorgesehen, wo seit Beginn des Konflikts im Februar 2003 etwa 1,6 Millionen Menschen vertrieben wurden, sagte Pronk. 550 Mio. Dollar sind für den Süden des Landes und der restliche Betrag für andere Gebiete Sudans.

In Südsudan wollen die Regierung und die SPLA bis Ende des Jahres ein umfassendes Friedensabkommen unterzeichnen, um den 21-jährigen Konflikt zu beenden. Im Südsudan sind nach Meinung von Pronk dann 7000 bis 12.000 Soldaten der UNO zur Friedenssicherung nötig.

Die Situation im Südsudan und in Darfur hingen zusammen, sagte Pronk. Ein Friedensabkommen im Süden sei wichtig, um die Rebellen in Darfur an den Verhandlungstisch zu bringen. Die Rebellen in Darfur seien lose Gruppen ohne wirkliche repräsentative Vertreter.

SPLA-Vertreter Luka Deng nannte das Arbeitsprogramm der UNO "eine wichtige Etappe für den Frieden". Die SPLA rechne damit, dass im kommenden Jahr 1,7 Millionen Flüchtlinge in den Südsudan zurückkehrten, wo derzeit rund acht Millionen Menschen leben. Insgesamt werde die Rückkehr von 4,5 Menschen erwartet, sagte Deng. (APA/sda)