Die Gaskonzentration in der Grube war nach Angaben des staatlichen Radios am Dienstagabend weiterhin so hoch, dass jederzeit eine neue Explosion befürchtet wurde. Bis dahin waren erst 63 Leichen geborgen. Doch hatten Rettungstrupps die Hoffnung aufgegeben, dass die 123 Verschütteten noch leben könnten. Damit wäre die Tragödie das schwerste Grubenunglück in China seit mehr als vier Jahrzehnten.
Das Bergwerk habe nur alle 180 Meter einen Gasmelder gehabt, deren leuchtend rote Warnlampen von Teamleitern mit Tüchern verdeckt worden seien, um die Arbeiter nicht zu beunruhigen, berichtete das Internetportal sohu.com. Die jährliche Kapazität der Grube liege bei 1,5 Millionen Tonnen, doch seien auf Anweisung des Bergbauamtes von Tongchuan in diesem Jahr bereits 2,2 Millionen gefördert worden.
Vor der Gasexplosion am Sonntag sei am Montag vergangener Woche ein Feuer ausgebrochen. Am Dienstag habe es zudem eine kleinere Explosion gegeben, die ohne Opfer verlaufen sei, berichtete die Pekinger Zeitung "Chenbao". Das Feuer habe eine Woche lang gebrannt. Bergarbeiter seien aber gegen ihren Willen gezwungen worden, in die Grube einzufahren, berichtete die staatliche Werksschutzbehörde.