In Deutschland gibt es bisher
keine konkreten Pläne, Lizenzen mit Frequenzen für WiMAX anzubieten.
Weltweit aber scheint sich schon 2005 ein Siegeszug von WiMAX
abzuzeichnen. "Mit Reichweiten bis zu 50 km und Übertragungsbandbreiten
bis 50 oder 70 MBit/s wird WiMAX nicht nur die Limitierungen der 802.11
WLAN-Standards überwinden, sondern auch massiv zu einer Verschmelzung von
Mobilfunk und Festnetz beitragen", erläutert Ralf Sürtenich, TK-Experte
der Düsseldorfer Beratungsgruppe
insieme network
. Sache der Serviceprovider und
spezialisierten Anbieter ist es nun, Lösungen für geeignete Zugangs- und
Abrechnungsverfahren zu entwickeln und breit in den Markt zu bringen.
Roll-outs, Feldversuche und Studien
International laufen bereits überall Roll-outs, Feldversuche und Studien
zum WiMAX Einsatz. Die Projekte reichen von großräumigen Netzdiensten in
Argentinien, wo bis 2005 für rund ein Fünftel der Bevölkerung WiMAX
verfügbar sein wird, über ein "Smart Village" Projekt in Kairo, eine Art
Business Park, bis hin zur Übertragung von Röntgenbildern per WiMAX in
Kamerun und breit angelegte Geschäftspläne in Indien. Diese Aktivitäten
werden dabei forciert von Intels Roadmap, ab 2005 alle Chipsätze für
Notebooks und portable Geräte WiMAX-fähig zu machen.
Günstige Leistung
Gerade in Ländern und Landesteilen, wo kein flächendeckendes Festnetz
verfügbar ist und wo auch GSM-Netze aufgrund der Ausdehnung keine
vollständige Abdeckung erreichen, wie etwa in Australien, bietet sich
WiMAX als leistungsfähige und günstige Technik an. WiMAX-Projekte würden
besonders dadurch unterstützt, dass sie IP-Telefonie als Substitution für
Festnetz- und GSM-Telefonie wie auch als vollwertiger Ersatz für
DSL-Zugänge einbeziehen können, weiß Sürtenich aus eigenen
Untersuchungen.
Lösung
Technische Probleme dürften bei WiMAX noch am einfachsten zu lösen sein.
Ob Security beim drahtlosen Zugang oder der Wechsel des mobilen
Teilnehmers von einem Hotspot zum nächsten, alle diese Anforderungen
werden von Standardisierungsgremien der IEEE bearbeitet und gelöst.
Wireless Protected Access (WEP) auf Basis 802.11i regelt die
Verschlüsselung bei drahtlosen Zugängen, ebenso WiFi Protected Access
(WPA) der WiFI Association, 802.16a und 802.16REVd ist der Standard für
WiMAX selbst, 802.11r das Fast Roaming zwischen Funkzellen und 802.20 als
Mobile Broadband Wireless Access (MBWA) wird auch mobile Benutzer bei
Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h unterstützen. (pte)