Protest gegen Zelluloid-Pferd
Zwei französische Vereinigungen unabhängiger Filmproduzenten, die "Association des producteurs independants" (API) und das "Syndicat des producteurs independants" (SPI), waren gegen die Anerkennung des Streifens als französische Produktion durch das "Centre national de la cinematographie" (CNC) gerichtlich vorgegangen. Das Gericht gab ihnen Recht.
Der Produzent des Streifens, "2003 Productions" sei bloß ein "trojanisches Pferd" des Major-Studios Warner Bros. Die Amerikaner verwendeten diese Firma, "um französische Finanzhilfen nach Hollywood abzuzweigen", meinte das Gericht. Laut französischen Bestimmungen sind außereuropäische Produktionen von den Subventionen ausgeschlossen.
Wirtschaftlicher Hintergrund
"2003 Productions" ist eine zu 32 Prozent von Warner France kontrollierte Gesellschaft. Weiter sind mehrere Mitarbeiter von Warner France, darunter auch der Geschäftsführer Francis Boesplug, Aktionäre von "2003 Productions". Das CNC gab unterdessen bekannt, dass es "die Konsequenzen des Gerichtsurteils aufmerksam überprüfen" werde. Es besteht die Möglichkeit, Berufung gegen das Urteil einzulegen.
Auf dem Spiel stehen in dem Fall bedeutende Geldsummen. Wenn "Un long dimanche de fiancailles", der 46 Milionen Euro kostete, mehr als fünf Millionen Kinogänger erreicht, dann hätte die Produktionsfirma laut französischen Bestimmungen auf einen Beitrag in der Höhe von 3,6 Millionen Euro Anrecht, schätzte das französische Kinomagazin "Le film francais". Jeunets vor drei Jahren verwirklichten "Amelie"-Streifen haben sich weltweit 30 Millionen Menschen angesehen.
Die Filmhandlung