Moskau - Nach Einschätzung des vom Konkurs bedrohten russischen Ölkonzerns Yukos will die Staatsanwaltschaft das Unternehmen vollends zerstören. Dennoch versuche der Vorstand, die Geschäfte des größten Ölexporteurs des Landes so lange wie möglich weiterzuführen, teilte Yukos am späten Donnerstagabend mit.

"Wir glauben, dass die Staatsanwaltschaft mit ihrem außerordentlich Druck spezielle Ziele verfolgt: die Demontage des Managements, die Verhinderung einer Einigung mit den russischen Behörden und die völlige Zerstörung von Yukos", hieß es in der Erklärung des durch Steuernachforderungen in Höhe von 18,8 Mrd. Euro in Bedrängnis geratenen Konzerns.

Um seiner Verantwortung gegenüber seinen Aktionären gerecht zu werden, werde der Vorstand das Unternehmen trotz sich verschärfender Schwierigkeiten so lange wie möglich weiterführen, hieß es weiter. Die Nachricht aus Unternehmenskreisen, die komplette Management-Riege des Konzerns sei aus Angst vor Festnahmen aus Russland geflohen, hatte am Vortag einen neuerlichen Kurssturz der Yukos-Aktien von fast 30 Prozent ausgelöst. Der Kurs lag damit um 94 Prozent unter dem im vergangenen Jahr verzeichneten Höchststand. (APA/Reuters)