Stets ein beliebtes Ziel, um europäischen Frust über amerika-nische Zustände auszu-drücken: McDonald's und andere Ketten, die Symbol von US-Dominanz sind.

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Washington – US-Firmen fürchten die steigende Boykottlust europäischer Konsumenten. Jeder fünfte Europäer ist laut einer US-Umfrage nach der Wiederwahl von US-Präsident Bush zum Verzicht auf US-Produkte bereit, um gegen die US-Außenpolitik zu protestieren. Betroffen seien vor allem Markenhersteller mit einem deutlichen Amerika-Image, hieß es in der aktuellen Umfrage des Instituts Global Market Insite (GMI).

Demnach könnten vor allem Marlboro-Zigaretten, die Schnellrestaurantkette McDonald's, das Kreditkartenunternehmen American Express, der Autobauer General Motors und der Fernsehsender CNN von europäischer Konsumverweigerung betroffen sein.

"Frustration über die Wiederwahl Bushs"

Die Befragung von rund 8000 europäischen Verbrauchern eine Woche nach der US-Präsidentschaftswahl am 2. November habe die "Frustration über die Wiederwahl Bushs und die einseitige US-Außenpolitik" deutlich gemacht, erklärte GMI. Ein schlechtes Amerika-Image beeinträchtige unmittelbar das Image amerikanischer Produkte.

Vor allem in Deutschland gibt es besonders viele Bush-Kritiker: 81 Prozent der hier Befragten zeigten sich unzufrieden mit seiner Wiederwahl; in Frankreich waren es 73 Prozent, in Großbritannien 52 Prozent.

Bush-Gegenkandidat John F. Kerry ist hingegen zuletzt indirekt ein Gewinner der fortgesetzten Bush-Politik des schwachen Dollars: Das Ketchupimperium seiner Frau Teresa Heinz konnte seinen Umsatz deutlich steigern – vor allem dank der Währungsgewinne seiner Auslandsumsätze. (red, APA)